Gefahren in der Natur – die Zecken

Gefahren in der Natur Teil I

Gefahrenjournal – Die Zecke

Bild von Erik Karits auf Pixabay

Laut Wikipedia:

„Die Zecken (Ixodida) sind eine Ordnung der Milben (Acari), die der Überordnung Parasitiformes zugeordnet werden. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Alle Arten sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren, darunter auch dem Menschen. Viele Zeckenarten sind bedeutende Krankheitsüberträger.“

Die Zecken zählen zu den Spinnentieren. Das erkennt man an den acht Beinen. Sie benötigt einen Wirt, also ein anderen Lebewesen, um zu überleben.

Bevor wir uns die Gefahren anschauen, die von einer Zecke ausgehen, betrachten wir einmal den Mechanismus, wie eine Zecke sticht und saugt.

Dazu ein Auszug von Zecken.de:

„Die Zecke hat einen hochentwickelten Stechapparat. Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen (Cheliceren) reißt sie die Haut des Wirts auf und gräbt mit ihrem „Stachel“ (Hypostom) eine Grube in das Gewebe, das sich an der Stichstelle mit Blut füllt. Nachfließendes Blut saugt die Zecke immer wieder ab.“

Ein paar wissenswerte Informationen über Zecken:

  • Zecken springen nicht von Bäumen, sondern halten sich in Gräsern oder Büschen, in einer Höhe bis 60 cm auf
  • sie bevorzugen Wildwechsel, da sie dort eher an ihre Wirte kommen
  • Zecken bleiben bis zu 15 Tagen an ihrem Wirt
  • eine Zecke wiegt vollgesaugt bis zu 200 Mal mehr, als eine nicht vollgesaugte Zecke
  • eine Zecke konnte im Labor, vollgesaugt, bis zu zehn Jahre ohne frischen Blut überleben
  • eine Zecke entwickelt sich in Stadien

(Quelle: https://www.zecken.de/de/die-zecke)

Die Entwicklungsstadien der Zecke (Auszug von https://www.zecken.de/de/die-zecke)

„Zecken entwickeln sich in drei Stadien vom Ei bis zur ausgewachsenen Zecke. Für jeden Entwicklungsschritt benötigen Sie eine Blutmahlzeit.

Zeckenlarve: Die Larven der Zecke sind weiß und bis zu 0,5 Millimeter groß. Sie haben im Gegensatz zu den Zecken in den anderen Entwicklungsstadien nur 3 Beinpaare.

Nymphe: So wird eine Zecke im „Jugendlichen-Stadium“ bezeichnet. Nymphen sind etwa 1-2 mm groß. Ihr Körper ist weiß bis durchsichtig gefärbt.

Erwachsene Zecke: Sie werden etwa 2-4 mm groß. Weibchen können vollgesogen sogar bis zu 12 mm groß werden. Die weibliche Zecke benötigt nach dem Durchlaufen aller Zeckenstadien noch eine weitere Blutmahlzeit für die Eiablage.“

Irrtümer über Zecken

Einen Irrtum über Zecken haben wir uns schon angeschaut, nämlich, dass sie von Bäumen fallen oder springen. Ein weiterer Irrtum ist, dass in Deutschland keine Gefahr von Zecken ausgeht. Zecken entfernt man sicher mit Klebstoff. Das ist nicht nur ein Irrtum, sondern wäre wirklich fatal. Wieso schauen wir uns jetzt an.

Gefahren durch Zecken

Zecken können FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose übertragen. Es gibt jedoch noch einige weitere Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können. Manche werden direkt beim ersten Stich übertragen, andere erst nach mehreren Stunden des Saugens. Zeit ist hier oftmals ein entscheidender Faktor! Nähere Informationen über Krankheiten findest Du hier.

Schauen wir uns die Borreliose an (Auszug von Zecken.de):

„Die Borreliose ist eine durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöste Infektionskrankheit. Die Bakterien können das Nervensystem, die Gelenke und Organe sowie das Gewebe befallen und dort schwere Schäden anrichten. Wenn Borreliose im Frühstadium erkannt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden. Können sich die Borrelien über längere Zeit ungehindert im Körper ausbreiten, können sie irreparable Langzeitschäden verursachen. Eine Antibiotikatherapie kann sich dann auch über mehrere Wochen hinziehen. Gegen Borreliose gibt es – anders als gegen FSME – keine Impfung für den Menschen.“

Und nun noch FSME (Auszug von Zecken.de):

„Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit, die bei Patienten zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und/oder des Rückenmarks führen und sogar tödlich enden kann. FSME ist nicht ursächlich behandelbar. Das bedeutet, dass Ärzte nur Beschwerden wie hohes Fieber oder Schmerzen lindern können. Mit dem FSME-Virus an sich muss der Körper des Betroffenen allein klarkommen. Nach einer überstandenen FSME-Virusinfektion können Langzeitschäden wie Schluckbeschwerden oder Lähmungserscheinungen bestehen bleiben. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen FSME für diejenigen, die in sogenannten FSME-Risikogebieten Zecken exponiert sind, entweder weil sie dort leben oder dorthin reisen.“

Wie entfernt man eine Zecke richtig?

Wichtig ist, dass man eine Zecke so schnell wie möglich entfernt. Das bedeutet, eine regelmäßige Absuche, wenn Du viel draußen bist. Wenn die Zecke festsitzt, dann ist eine Zeckenzange die sicherste Methode, um sie zu entfernen. Dazu möglichst hautnah mit der Pinzette ansetzen und vorsichtig unbedingt gerade die Zecke herausziehen. Auf keinen Fall drehen und ruckartig herausziehen. So könnte es sein, dass die Zecke zerquetscht wird und Krankheitserreger austreten, die es sonst nicht wären.

Danach heißt es desinfizieren, beobachten und schauen, wie sich die Wunde entwickelt. Bei auffälligen Hautveränderungen (starke Rötung, kreisrund, Schwellungen) direkt zum Arzt.

Wie kann man sich vor Zecken schützen?

Einen 100 prozentigen Schutz vor Zecken gibt es nicht. Eine FSME Impfung ist vermutlich sinnvoll, wenn man erhöhtem Risiko ausgesetzt ist.

Ansonsten gibt es diverse Hausmittel, wie Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder Lavendel, die vor Zecken schützen sollen. Ich persönlich suche mich nach jeder Tour gründlich ab, entferne die Zecken richtig und beobachte die Einstichstelle. Zudem bin ich gegen FSME geimpft. Das ist Schutz genug. 

Ein guter Ratschlag ist es, nachzuschauen, wenn es irgendwo kitzelt. Gerade Körperbehaarung hilft dabei sehr, denn dort merkt man Zecken sehr gut. So kann man sie unter Umständen noch rechtzeitig erkennen und entfernen, bevor sie sticht.

Zecken richtig töten

Hat man Zecken an sich entdeckt und entfernt, stellt sich die Frage, was man nun damit macht. Einfach wieder in Gras legen oder doch lieber töten? Das liegt ganz bei Dir! Wenn Du Zecken töten willst, dann nicht im Klo runter spülen, denn Zecken können sehr lange die Luft anhalten und überleben das. Zerdrücken mit einem festen Gegenstand, wie einem Holzblock, funktioniert sehr gut. Aber auch ins Feuer werfen tötet Zecken.

Fazit

Von Zecken geht ein hohes Risiko aus, was einen jedoch nicht daran hindern sollte, in die Natur zu gehen. Wenn man sich des Risikos bewusst ist, dann kann man entspannt bleiben und die Natur genießen. In Deutschland gibt es einige Risikogebiete, in denen sich eine FSME Impfung durchaus lohnt.

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