Gefahren in der Natur Teil III

Gefahrenjournal – Insekten

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Gefahren in der Natur Teil III – Insekten

Gefahrenjournal – Insekten

Bereits in einem vergangenen Blogbeitrag haben wir uns die Gefahren angeschaut, die von Zecken ausgehen. Heute schauen wir uns weitere Insekten an, die uns in Deutschland gefährlich werden können. Aus gegebenem Anlass beschäftigen wir uns zunächst mit Stechmücken, welche durchaus eine Gefahr darstellen können. Am letzten Wochenende habe ich eine unangenehme Erfahrung mit den kleinen Plagegeistern gemacht und hatte scheinbar eine allergische Reaktion, welche sich durch einen stark geschwollenen Fuß und geschwollene Waden bemerkbar gemacht hat. Zugleich schauen wir uns aber auch an, wie wir diese Gefahren minimieren und wie wir uns behelfen können, sollten präventive Maßnahmen nicht greifen.

In Deutschland leben vergleichsweise ungefährliche Tiere, schaut man sich die Tier- und Insektenwelt beispielsweise von Australien an. Wenn man als Hobby Survival oder Bushcrafting wählt, sollte man sich vorher mit einheimischen Insekten beschäftigen, von denen eine Gefahr ausgehen kann. Survivaltraining sollte beinhalten, dass man Wissen erlangt!

Folgende Insekten können uns Menschen in Deutschland gefährlich werden (die Auflistung ist nicht abschließend, jeder Mensch reagiert anders auf Bisse, Stiche und Gifte):

  • Stechmücken
  • die Zecke
  • der Eichenprozessionsspinner
  • der Ammen-Dornfinger
  • der schwarzblaue Ölkäfer
  • die Feuerameise
  • Wespen
  • Bienen 
  • Hornissen

Stechmücken

Bild von Jan Mallander auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

Stechmücken (Culicidae) sind eine Familie von Insekten innerhalb der Ordnung der Zweiflügler. Im bundesdeutschen und im Schweizer Hochdeutsch werden die Insekten als Mücken bezeichnet, im österreichischen Hochdeutsch als Gelsen. Weltweit gibt es mehr als 3796 Stechmückenarten. In Europa kommen 104 Arten vor, von denen fast alle auch in Mitteleuropa zu finden sind.“

In Deutschland ist die gemeine Stechmücke, auch nordische Hausmücke genannt, weit verbreitet.

Nur die weiblichen Stechmücken stechen auch tatsächlich Menschen. Dazu ernähren sie sich von Nektar, wie die männlichen Stechmücken. Die weiblichen Stechmücken benötigen Proteine aus dem Blut, damit sie Eier bilden können. Angezogen werden sie durch ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid und Milchsäure auf der Haut.

Die Stechmücken injizieren beim Stechen und Saugen Speichel in den menschlichen Körper. Über einen Stich können Viren und Bakterien in den menschlichen Organismus gelangen. Wird ein Nerv getroffen, kann hierdurch ein Schmerzempfinden verursacht werden. 

Die Stechmücken injizieren bestimmte Proteine, damit das Blut nicht gerinnt, wodurch Juckreiz ausgelöst wird. Kratzt man nun an der Einstichstelle, können Entzündungen auftreten, vor allem wenn Dreck in die Wunde gelangt. Das wiederum kann zu starken Schwellungen führen, wie in meinem Fall.

Mückenabwehr

Präventiv kann man sich natürlich mit diversen Mittelchen einreiben oder einsprühen, um für die Blutsauger unattraktiv zu werden. Wir schauen uns jetzt einmal an, welche natürlichen Abwehrmittel es gegen die Stechmücken gibt.

natürliche Abwehr

Scheinbar strömen manche Pflanzen Gerüche aus, die Stechmücken nicht mögen. Dazu zählen:

  • Lavendel
  • Minze
  • Eukalyptus
  • Basilikum
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Zitronenmelisse

Diese Pflanzen können aufgestellt werden und verscheuchen die Mücken. Aber auch ätherische Öle können Abhilfe schaffen. Mit Lavendelöl auf freien Körperstellen, habe ich gute Erfahrungen gemacht. Kokosöl soll ebenfalls einen gewissen Schutz bieten. Ausprobiert habe ich das bisher noch nicht, weshalb ich das weder bestätigen noch verneinen kann.

Knoblauch zur inneren Anwendung soll ebenfalls dafür sorgen, dass einen die Mücken nicht mehr so gerne stechen. Nach der Einnahme wird der Knoblauchgeruch über die Haut ausgedünstet und bietet damit eine gute Abwehr.

Behandlung von Mückenstichen

Zwiebelsaft hilft generell gegen Insektenstiche und Insektenbisse, weshalb es durchaus sinnvoll ist, immer eine Zwiebel bei Touren dabei zu haben.

Auch Ingwer soll gut helfen. Eine Ingwerwurzel fällt nicht sonderlich ins Gewicht und man kann super Ingwerwasser daraus machen und hat dazu noch ein natürliche Mittel gegen Stiche dabei.

Wenn man jedoch weder eine Zwiebel noch Ingwer dabei hat, ist Spitzwegerich die beste Wahl. Infos über Spitzwegerich findest Du hier. Spitzwegerichblätter sammeln und zerreiben, bis der Saft austritt. Diesen dann großflächig auf den Stich auftragen. Sollte der Stich jedoch bereits aufgekratzt sein, besteht ein gewisses Risiko, dass Bakterien in den Kreislauf gelangen.

Zecken

Über Zecken habe ich bereits einen Blogbeitrag geschrieben, auf den ich hier nur verweisen möchte. Den Beitrag findest Du hier.

Eichen-Prozessionsspinner

Bild von Heiko Stein auf Pixabay

Hier ein Auszug aus Wikipedia:

„Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). Die Brennhaare der Raupe können beim Menschen eine Raupendermatitis auslösen.“

Der Eichen-Prozessionsspinner kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor. Wie der Name schon sagt, bevorzugen sie Eichen als ihren Lebensraum, sind aber auch an anderen Bäumen, wie der Hainbuche zu finden. Hauptsächlich findet man diese Insekten an sonnigen Waldrändern.

Was ist Raupendermatitis?

Wikipedia sagt:

„Die Raupendermatitis oder Erucismus ist eine von den Raupen der Prozessionsspinner (Thaumetopoeinae), in Mitteleuropa insbesondere des Eichen-Prozessionsspinners (Thaumetopoea processionea), verursachte Dermatose. Das in den Brennhaaren der Raupen enthaltene Thaumetopoein löst dabei allergische Hautreaktionen aus.“

Das bedeutet für uns, dass wir uns von den Eichen-Prozessionsspinnern fernhalten sollten, wenn wir keine stark juckenden Stellen auf unserer Haut haben möchten. Die Folgen können sogar bis zu Asthmabeschwerden und einer Bronchitis reichen.

Ammen-Dornfinger

Bild von Erik Karits auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

„Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium), im Deutschen häufig auch einfach als Dornfinger bezeichnet, ist eine Art aus der Gattung Dornfinger in der Familie der Dornfingerspinnen (Eutichuridae). Diese wärmebedürftige paläarktische Art ist in Europa vorwiegend im Mittelmeerraum verbreitet und in Mitteleuropa nur vereinzelt anzutreffen. Ammen-Dornfinger sind wie auch andere Arten der Gattung nachtaktiv und verbringen den Tag in Ruhegespinsten in krautiger Vegetation. Für den Eikokon und die daraus schlüpfenden Jungspinnen bauen die Weibchen im Hochsommer auffällige, bis zu hühnereigroße Gespinste. Der Ammen-Dornfinger ist die einzige in Mitteleuropa natürlich vorkommende Giftspinne und somit auch die einzige dort vorkommende, deren Biss für den Menschen medizinisch relevante Folgen haben kann.“

Der Ammen-Dornfinger lebt hauptsächlich in hohen Gräsern, auf Wiesen und Lichtungen. Wird man von diesem Insekt gebissen, wird ein Gift übertragen. Die Bissstelle schwillt an und die Schmerzen sind vergleichbar mit einem Bienen- oder Wespenstich. Der brennende Schmerz breitet sich oft über die gesamten Gliedmaßen aus. In manchen Fällen kann das Gift zu Fieber, Schwindel, Schüttelfrost, Erbrechen und sogar zu einem Kreislaufversagen führen. 

schwarzblauer Ölkäfer

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

„Der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus), auch als Schwarzer Maiwurm bekannt, ist ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae)“

Dieser Käfer lebt auf sandigen und offenen Stellen, wie Wiesen. Das Gift des schwarzblauen Ölkäfers ist hochgradig giftig und kann einen erwachsenen Menschen töten, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist. Wenn sich der Käfer bedroht fühlt, tritt ein Sekret aus den Kniegelenken aus. Dieses Sekret enthält den Giftstoff Cantharidin, welches früher auch für Giftanschläge aber auch als Aphrodisiakum genutzt wurde.

Feuerameise

Bild von pisauikan auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

Solenopsis ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) aus der Unterfamilie der Knotenameisen (Myrmicinae). Eine Gruppe etwa zwanzig amerikanischer Arten dieser Gattung wird, wegen der schmerzhaft brennenden Stiche, Feuerameisen genannt, darunter die fast weltweit verschleppte Rote Feuerameise (Solenopsis invicta). Die anderen Arten der artenreichen Gattung sind klein und unscheinbar, die Arbeiterinnen selten länger als zwei Millimeter, bei den paläarktischen Arten von 1 bis 2,8 Millimeter. Fast alle leben als „Einmieter“ (Inquilinen) in den Wänden der Nester anderer Ameisenarten, von denen sie Nahrung und Brut stehlen. Sie sind als Diebsameisen bekannt.“

Feuerameisen findet man auf Wiesen und offenen Flächen in unterirdischen Nestern. Meistens findet man auch andere Ameisennester in der näheren Umgebung, da dies die Lebensgrundlage der Feuerameisen ist.

Diese kleinen Tierchen beißen und übertragen auch ein Gift. Die Bisse führen zu schmerzhaften Hautreaktionen. Es können Schwellungen und Juckreiz auftreten. Bei einer allergischen Reaktion kann ein Biss sogar zum Tode führen. Dies ist jedoch ausgesprochen selten. 

Wie die meisten Insekten, werden die Ameisen durch ätherische Öle abgewehrt. 

Gegen die Bisse hilft vor allem Kühlung. Zur Wundversorgung kann wieder Spitzwegerich verwendet werden.

Wespen

Bild von wal_172619 auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

„Die Echten Wespen (Vespinae) sind eine Unterfamilie der Faltenwespen (Vespidae) mit weltweit 61 Arten. In Mitteleuropa kommen elf Arten der Echten Wespen vor, unter anderem die Deutsche Wespe, die Gemeine Wespe sowie die Hornisse. Gelegentlich werden die ebenfalls staatenbildenden Feldwespen zu den Echten Wespen gerechnet. Üblicher ist es, die beiden Gruppen als Soziale Faltenwespen oder, nach dem bevorzugten Nistmaterial, als Papierwespen zusammenzufassen.“

Wepsen leben in Staaten und bauen ihre Nester meist in dunklen Hohlräumen, oft unterirdisch. Sie bevorzugen die Nähe zum Menschen, aufgrund des Nahrungsangebotes. Deshalb sind sie auch oft in Gärten oder in Hohlräumen an Häusern zu finden.

Wespen werden durch Süßspeisen und Fleisch angelockt. Deshalb sollte Essen grundsätzlich abgedeckt und verschlossen aufbewahrt werden. Auch Körperdüfte, wie Parfüm locken Wespen an, ebenso wie bunte Kleidung. Verzichtet man auf Parfüm und farbenfrohe Kleidung, ist die Gefahr eines Wespenangriffs geringer.

Befindet sich eine oder mehrere Wespen in der Nähe, heißt es am besten Ruhe zu bewahren. Durch das Wegblasen oder Wegschlagen, werden Wespen aggressiv und die Gefahr eines Stichs steigt an. Durch das Ausatmen wird Kohlenstoffdioxid freigesetzte, was zur Aggressivität beiträgt.

Wespen können auch mit diversen Mittelchen ferngehalten werden. Hierzu zählt beispielsweise der Duft von Knoblauch, Zitrone und Basilikum. Auch Teebaumöl oder Nelkenöl kann Abhilfe schaffen.

Kommt es dennoch zu einem Stich, wird ein starkes Gift übertragen. Es treten Schwellungen, Rötungen und Juckreiz auf. Die ersten Minuten nach dem Stich sind besonders prekär, da es hier zu einer allergischen Reaktion kommen kann. Sollte Atemnot auftreten, sofort ärztliche Hilfe aufsuchen.

Ein Wespenstich sollte gekühlt werden. Ist man unterwegs und hat kein Eis zum kühlen dabei, tut es auch eine Zwiebel oder Spitzwegerich. Einfach eine halbe Zwiebel oder den Saft der Spitzwegerichblätter auf den Stich auftragen. Das kühlt und kann das Gift neutralisieren. Deshalb auf Touren am besten immer eine Zwiebel im Gepäck haben und die Augen nach Spitzwegerich aufhalten.

Bienen 

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Auszug aus Wikipedia:

„Die Bienen (Apiformes oder Anthophila) sind eine Insektengruppe, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), reduziert, die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent, aber auch wegen ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfährt. Dabei handelt es sich bei den Bienen um eine recht große Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten. Viele davon, vor allem die solitär lebenden, werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst.“

Bienen bevorzugen, wie die Wespen, Hohlräume in Pflanzen, Bäumen und der Erde. Dort errichten sie ihre Nisthöhle.

Angelockt werden Bienen durch Süßspeisen und süße Getränke. Deshalb auch hier wieder abdecken. 

Bienen mögen den Geruch von Kaffeesatz, Basilikum, Zitronengras, Essig, Gewürznelken, Teebaumöl und wie alle Insekten den von Rauch nicht. Damit kann man vorbeugen.

Sollte es zu einem Stich kommen, bleibt der Stachel in der Haut stecken. Der Stachel muss zunächst vorsichtig entfernt werden. Anschließend ist die Einstichstelle zu kühlen. Zwiebel oder Spitzwegerich auftragen und den Stich beobachten. Sollte es zu einer allergischen Reaktion kommen, sofort ärztliche Hilfe hinzuziehen

Hornissen

Bild von gamagapix auf Pixabay

Auszug aus Wikipedia:

„Die Hornisse (Vespa crabro) ist eine Art aus der Familie der Sozialen Faltenwespen (Vespidae).“

Hornissen bauen ihre Höhlen in Laubmischwäldern und Streuobstwiesen. Sie gehören biologisch zu den Wespen.

Ein Stich einer Hornisse ist Vergleichbar mit dem einer Wespe oder Biene. Hornissen sind eher scheu und stellen eine geringere Gefahr für den Menschen dar, als die Wespen. Nähert man sich dem Bau der Hornissen, fühlen sie sich bedroht und können in den Angriff übergehen.

Zur Hornissenabwehr eignet sich wieder Knoblauch, Zitrone, Teebaum- und Nelkenöl.

Die Behandlung eines Stichs gleicht der bei Wespen- und Bienenstichen.

Fazit

Die Gefahr, die in Deutschland von Insekten ausgeht ist relativ gering. Eine allergische Reaktion kann dem Menschen gefährlich werden, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch eher als gering einzustufen. Wichtig ist es, zu wissen, wie man sich verhalten sollte, damit die Gefahr vorab minimiert werden kann und was zu tun ist, wenn es zu einem Biss/Stich kam. 

Vorsorgen ist sinnvoll, dann muss man im Notfall nicht erst nach natürlichen Mitteln suchen. Aber auch mit Pflanzen kann man sich hier wunderbar behelfen, wenn man weiß, wonach man Ausschau halten muss.

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